Vor 50 Jahren, am 21. Oktober, wurde Willi Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler gewählt. Ebenfalls ein Montag.
Als gewählter Häuptling wäre ihm eine Doppelspitze als Parteivorsitzender der SPD mit Sicherheit befremdlich erschienen oder sogar gänzlich indiskutabel vorgekommen.
„Mehr Demokratie wagen…“ waren immerhin seine Worte in der Antrittsrede, die SPD probiert es z. Zt. genauso im Rahmen einer Urwahl, um ihren neuen Parteivorsitz zu ermitteln im Rahmen eines Gespannes .
Eigentlich war Willi Brandt ja auch der Führer eines Gespannes :
Referent Günter Guillaume sorgte für, wenn auch sehr einseitig, gute Kontakte zu Geheimdienst-Chef Markus Wolf und Honecker , Herbert Wehner bremste als Altkommunist den Vorsitzenden aus, der ihm „zu gerne lau badete…“, Egon Bahr war immerhin auf Brandts Seite bei der Umsetzung der Ostpolitik…
Das sind mehr als zwei, mehr als eine Skatrunde sogar.
Im Rem-Brandt – Gedenkjahr ist ein entfernter Namensvetter als berühmter Motivgeber zum Portrait mehr als angemessen, auf Weinbrand wurde verzichtet .